Eine einzigartige Attraktion ist die Route der weißen Dörfer. Sie entführt Besucher ins traditionelle Andalusien. Enge Gassen, mit Blumentöpfen geschmückte Wände, arabisch angehauchte kleine Läden – jedes Dorf hat seinen eigenen Charme und doch ähneln sich alle ein wenig.
Die weißen Dörfer Andalusiens
Die weißen Dörfer verdanken ihren Namen den weißgewaschenen Fassaden der Häuser, die sie dadurch vor der Hitze schützen. Ein Brauch, der seinen Ursprung in den alten arabischen Bewohnern Südspaniens hat. Jedes Dorf erzählt seine ganz eigene Geschichte über das damalige Leben in Al-Andalus: Die Stadtplanung und Straßenführung, die Wirtschaft, die oft mit dem Anbau von Oliven verbunden ist, das Handwerk und die süßen andalusischen Speisen. Überall spürt und sieht man den Einfluss, den die Araber auf die Geschichte Andalusiens hatten.
Mit dem Auto nach Süden oder Westen
Arcos de la Frontera ist eines der beeindruckendsten Dörfer in Andalusien. Es liegt eine knappe Stunde entfernt und schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. Noch heute thront es hoch oben auf einem Berg und man staunt hier immer wieder aufs Neue. Das ehemalige Schloss zum Beispiel liegt dramatisch auf einer Klippe, die steil nach unten auf den Fluss Guadalete blickt. Von hier oben hat man herrliche Aussichten unter anderem auf den unterhalb gelegenen See. In der schönen Altstadt findet man niedliche Gassen, mit Kopfstein gepflasterte Straßen und hübsche Cafés.
Grazalema liegt etwa eine halbe Stunde von uns entfernt und ist ein typisches, weißes Bergdorf. Mit seinen weiß getünchten Häusern und den schmiedeeisernen Balkonen ist es so idyllisch wie kein anderes. Der schöne Hauptplatz lädt zum Verweilen ein und man möchte einfach nur das bunte Treiben genießen.
Ganz in der Nähe
Zahara de la Sierra zählt ebenfalls zu den schönsten weißen Dörfern Spaniens. Oberhalb des türkisblauen Stausees liegt es majestätisch auf einem Berg und lässt jeden Besucher staunen. Nicht umsonst ist es eines der beliebtesten Fotomotive der Region. Mit seinem Schloss hoch oben auf dem Berg und den darunter zerstreuten, weißen Häusern ist es wirklich ein ganz besonderer Ort. Mittlerweile gibt es sogar mehrere Restaurants mit veganen Optionen, die wir euch wärmstens empfehlen können.
Algodonales ist ein traditionelles Dorf, in dem trotz Tourismus noch das ganz ursprüngliche spanische Leben stattfindet. Am Hauptplatz treffen sich Morgens ältere Herren zum Zigarre rauchen, während Kinder spielen und die Mütter sich unterhalten. Eine wunderschöne Kirche steht im Mittelpunkt des Dorfes und um sie herum findet man wie überall das pure Leben – und natürlich Tapas Bars.
Nachdem der Einkauf erledigt, die Felder bestellt, das Wasser an der Quelle aufgefüllt und Freunde und Familie auf den neusten Stand gebracht sind, hält man typischerweise erstmal eine Siesta. Von 14 bis etwa 18 Uhr ruht das Dorf, bevor es dann am Abend wieder zu neuem Leben erweckt. Abends ist auch eine gute Zeit, um die vielen Paraglider zu beobachten. An guten Flugtagen ist der Himmel über Algodonales gefüllt mit den bunten Schirmen der Gleitschirmflieger, die diese zauberhafte Umgebung aus der Vogelperspektive bewundern.
Natürlich können wir hier keinen vollständigen Reiseführer schreiben, sondern nur einen kurzen Überblick geben. In unserem Blog stellen wir euch jedoch immer mal wieder Orte vor, die wir besucht haben und euch empfehlen möchten. Besonders gefallen haben uns neben den oben erwähnten auch Olvera und Vejer de la Frontera. Bei einem Besuch der weißen Dörfer kann man die spanische Kultur und Lebensweise auf eindrucksvolle Weise erleben.